Die
Idee zur Gründung des Menschensinfonieorchesters hatte
der Profimusiker Alessandro Palmitessa im Jahr 1999. Zusammen
mit Pfarrer Hans Mörtter wurde diese Idee weiter gesponnen
und entwickelt. Anfang 2001, nach zweijähriger "Gärzeit",
gründeten Alessandro Palmitessa und Hans Mörtter,
Pfarrer der Martin-Luther-Gemeinde in Köln-Süd, offiziell
das Menschensinfonieorchester.
Die Grundidee
des Projektes:
Obdachlose und nicht obdachlose MusikerInnen arbeiten professionell
zusammen.
"Menschensinfonieorchester"
- Menschen klingen miteinander
Schneller
als erwartet bildete sich eine Band mit einer Musik und Liedtexten
heraus, die in keine der bisherigen Musikschablonen passt.
Deutlich ist, dass diese Art der Musik von der einzigartigen
Individualität gerade der Obdachlosen geprägt ist.
Musik und Texte erzählen von urmenschlichen Gefühlen
und Sehnsüchten und berühren dabei.
Alessandro
Palmitessa ist musikalischer Leiter und Arrangeur dieses Orchesters.
Er ist nicht nur ein hervorragender Musiker, sondern auch
ein Mensch mit "viel Herz". Mit unendlicher Geduld
und Liebe, mit Einfühlungsvermögen aber auch mit
viel Energie garantiert er den Bestand des Orchesters, ebenso
wie Hans Mörtter. Er hat immer wieder ein offenes Ohr
für die Probleme der Musiker und unterstützt und
stärkt sie.
Zweimal die Woche wird im Gemeindesaal der Lutherkirche geprobt.
Regelmäßige Konzertauftritte gibt es seit März
2001.
Die
erste professionelle CD mit den Gastmusikern Helmut Zerlett,
Markus Stockhausen und "Klaus der Geiger" wurde
im Herbst 2002 in den Can-Studios produziert.
Die
anfänglichen Unkenrufe, dass regelmäßige Probenarbeit
und verbindliche Konzerte mit der Mischung unserer Leute in
dem Orchester nicht durchführbar sind, erwiesen sich
als haltlos.
Die
18 Mitglieder des Orchesters arbeiten verlässlich und
intensiv zusammen und überzeugen jedwedes Publikum mit
ihrer Musik. Auch die Medien über Kölns Grenzen
hinaus zeigen vitales Interesse, u. a. berichteten das anerkannte
Magazin "GEO" in der Februarausgabe 2004 und im
Mai 2004 die ZDF-Sendung "Sonntags", sowie die WDR-Sender
2, 3, 5 und der Deutschlandfunk ausführlich über
das Menschensinfonieorchester. Diese Mappe enthält eine
aussagefähige Auswahl der Berichte.
Natürlich
gibt es immer wieder ein Auf und Ab innerhalb des Orchesters,
wenn mal gerade wieder jemand eine Krise hat. Das ist anstrengend,
aber tragbar. Neben dem festen Kern der Band gibt es immer
wieder Menschen, die neu dazukommen, aber irgendwann auch
wieder "aussteigen". Grundsätzlich besteht
eine Offenheit für Mitglieder von der Straße.
Ein
Orchester dieser Art ist in Deutschland einmalig.
Im
Oktober 2004 nahm das Menschensinfonieorchester an einer durch
das Goethe-Institut Prag geförderten Künstlerbegegnung
in Prag u. a. mit der Obdachlosentheatergruppe "Igel
und Zeisig" teil. Es fanden Konzerte im Prager Hauptbahnhof
und dem Jazz-Club Roxy statt. Beim Gegenbesuch der Prager
Obdachlosentheatergruppe im November 2004 in Köln wurde
ein Theater- und Konzertabend in der Lutherkirche, Köln-Südstadt,
veranstaltet.
Das
MSO durfte sich an der Produktion der CD und DVD der "Edelweißpiraten"
neben vielen anderen Musikgruppen beteiligen. Das NS-Dokumentationszentrum
Köln veranstaltete im November 2004 im Bürgerzentrum
Stollwerck die Präsentation der beiden Medien, bei der
auch das Menschensinfonieorchester während seines Auftritts
gefeiert wurde. Gefördert wird das NS-Dokumentationszentrum
Köln durch die Imhoff Stiftung.
Während des Live-Fernsehgottesdienstes im ZDF am 05.12.2004
in der Lutherkirche, Köln-Südstadt, gestaltete das
Menschensinfonieorchester den musikalischen Rahmen. Dieser
bundesweiten Präsentation des MSO folgte umfangreiche
positive Resonanz.
Ebenfalls berichtete das ZDF in seiner Sendung "Menschen
Magazin" am 15.01.2005 über das Menschensinfonieorchester
und die positiven Entwicklungen einzelner Orchestermitglieder
durch das gemeinsame Musizieren. Wieder eine Aufgabe zu haben
und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Die gemeinsame Musik und die Mitarbeit im MSO sind sinnstiftend
für neue Lebensimpulse.
Das
Jahr 2005 zeichnete sich durch besondere Auftritts-Erlebnisse
aus. Unter 600 Bewerbern qualifizierte sich das MSO gleich
für 2 Veranstaltungen des Weltjugendtag 2005 (WJT 2005).
Am
16. August 2005 nahm das Menschensinfonieorchester am Eröffnungsfestival
auf der Hofgartenwiese in Bonn teil. Mit einem extra für
diesen Tag neu arrangierten Titel und dem altbewährten
"Laß uns tanzen" musizierte das MSO vor fast
150 000 Besuchern. Gastgeber der Bühne im Bonner Hofgarten
waren "Brings".
Gleich
wenige Tage später, am 19. August 2005, gab das MSO im
Börsensaal der IHK in Köln im Rahmen des Jugendkulturfestivals
des WJT 2005 ein beachtenswertes Konzert.
Weil
die Stadt Köln im Rahmen eines Landeswettbewerbs gewonnen
hat, veranstaltete die Stadt eine Woche der menschlichen,
kulturellen und wirtschaftlichen Begegnungen unter dem Motto
"Kuck mal Köln". Auch hier präsentierte
sich das MSO als einziges Orchester der Straßenmusik
am 08. September 2005 in den Colonaden des Kölner Hauptbahnhofs
mit einem Konzert.
Von
dort ging`s gleich weiter zum "Der längste Tisch
von Köln" im Severinsviertel. Dort spielte das MSO
am 12. September 2005 auf dem Severinskirchplatz das Eröffnungskonzert.
Das
Menschensinfonieorchester wird von Südstadt-Leben e.V.
getragen und wurde vom Sozialministerium des Landes Nordrhein-Westfalen
und dem Landesmusikrat NRW e.V. unterstützt. Damit dieses
Projekt Bestand hat, benötigen wir finanzielle und ideelle
Unterstützung von außen. Wir wollen die Finanzierung
des Orchesterleiters mit einer halben Musikerstelle gewährleisten,
wir freuen uns über Kontakte, die die Anzahl unserer
Konzerte erhöhen können und wir müssen das
Equipment und die Organisation im Vorfeld der Konzerte sicherstellen.
Das alles gelingt letztlich nur über Spenden, Sponsoring
und Patenschaften.
Wir
danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen
Ihnen ein informatives Leseerlebnis und intensive Empfindungen
beim Kosten der "Hörproben", die Sie möglicherweise
veranlassen, unsere CD zu bestellen oder uns in anderer Form
zu unterstützen.
Das
Team des
Menschensinfonieorchesters
www.menschensinfonieorchester.de
Hier finden Sie einen Link zur GEO-Reportage über das MSO. |